Mit Simple Rules die Rahmenbedingungen für neue Führungs- und Organisationsformen schaffen

«Die grössten Veränderungen kommen aus den einfachsten Ideen heraus.» Diese Worte von Marion Zimmer Bradley drücken eine Wahrheit aus, die uns in unserer Suche nach effektiven Führungs- und Organisationsformen auch leiten sollte. Wir stehen vor der Herausforderung, uns in einem Umfeld zu behaupten, das sich schneller verändert als je zuvor. Traditionelle Modelle der Führung und des Managements reichen nicht mehr aus, um den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden. Es ist an der Zeit, alte Denkmuster zu hinterfragen und neue Wege zu beschreiten. Doch wie können wir sicherstellen, dass wir in diesem sich ständig verändernden Umfeld nicht den Anschluss verlieren?

Rahmenbedingungen schaffen Orientierung

Neue Führungs- und Organisationsformen benötigen klare Rahmenbedingungen, die von der Führung definiert werden müssen. Diese Rahmenbedingungen schaffen Orientierung und ermöglichen es Mitarbeitenden, ihr Potenzial frei zu entfalten. Wenn die Führung es versäumt, klare Signale zu setzen und einen eindeutigen Rahmen zu definieren, besteht die Gefahr von Desorientierung und ineffizientem Handeln in der Organisation. Ein klarer Rahmen fördert das Zusammenwirken der Organisationseinheiten und verhindert Silo-Denken, das die Kraft der Organisation mindern kann. Es liegt also an den Führungskräften, die Dynamik des Wandels zu unterstützen und sicherzustellen, dass alle gemeinsam voranschreiten.

Die Herausforderung der verschiedenen Generationen

Die verschiedenen Altersgruppen in der Arbeitswelt haben dabei unterschiedliche Bedürfnisse und Prioritäten. Während ältere Mitarbeitende oft Wert auf Stabilität und etablierte Strukturen legen, suchen jüngere Generationen nach flexibleren Arbeitsmodellen und einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Es ist entscheidend, dass Organisationen diese Vielfalt an Bedürfnissen erkennen und entsprechende Rahmenbedingungen schaffen, um ein motivierendes Arbeitsumfeld für alle Altersgruppen zu gewährleisten. Die mittleren Altersgruppen, insbesondere diejenigen zwischen 45 und 55 Jahren, die oft eine Führungsposition innehaben, spielen eine zentrale Rolle bei der Gestaltung des Wandels in Organisationen und bei der Schaffung einer dynamischen Arbeitskultur, die den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht wird. All dies muss beim Definieren von Rahmenbedingungen beachtet werden.

Simple Rules für eine dynamische Organisation

In meinen Überlegungen zu neuen Führungs- und Organisationsformen stosse ich immer wieder auf Donald Sulls Konzept der Simple Rules. Diese simplen, aber klaren Verhaltensweisen und Entscheidungsregeln bieten einen Orientierungsrahmen für komplexe Situationen, ohne dabei den Handlungsspielraum einzuschränken. Die Simple Rules bieten einen Ansatz, der es ermöglicht, in der komplexen und dynamischen Welt zu agieren und zu entscheiden. Sie unterstützen sowohl Individuen als auch Organisationen dabei, sich schnell zu orientieren und zu handeln. Die Kunst des Weglassens ist hierbei entscheidend - zu viele Regeln können die Orientierung verlieren lassen.

Die sechs Kategorien von Simple Rules dienen als Leitfaden für zielführendes Handeln:

  1. Abgrenzungsregeln: Sie helfen, klare Entscheidungen zu treffen, wenn mehrere Optionen zur Diskussion stehen.
  2. Priorisierungsregeln: Sie unterstützen bei der klaren Priorisierung von Projekten und Aufgaben.
  3. Stoppregeln: Sie geben Orientierung, wann es Zeit ist, etwas zu beenden oder zu überdenken.
  4. Wie-Regeln: Sie definieren, wie etwas sein soll und wie nicht, und sind besonders relevant für die Gestaltung von Prozessen und Arbeitsweisen.
  5. Koordinierungsregeln: Sie beschreiben, wie sich Individuen in Relation zueinander verhalten sollen und fördern die Zusammenarbeit und Koordination.
  6. Timing-Regeln: Sie berücksichtigen Zeitrahmen und Fristen und sind unverzichtbar für eine effektive Umsetzung von Projekten und Aufgaben.

Die Simple Rules in der Anwendung

Die Simple Rules lassen sich im Unternehmenskontext auf unterschiedliche Art und Weise anwenden. Eine Stoppregel wird zum Beispiel eingeführt, um bei Erreichen von 80% des Budgets dem Kunden einen Zwischenstand mitzuteilen und etwaige Mehraufwände frühzeitig zu klären. Priorisierung wird betont, indem Qualität vor dem Preis gestellt wird. Abgrenzungsregeln begrenzen beispielsweise den Einsatz von Ressourcen für die Akquisition auf maximal 10% des potenziellen Auftragsvolumens. Eine Timing-Regel legt fest, dass wöchentlich zwei bis drei Beiträge auf Social-Media-Plattformen veröffentlicht werden, um die Positionierung zu stärken. Koordinierungsregeln schreiben vor, dass Angebote nur erstellt werden, wenn mindestens zwei Mitarbeiter involviert sind. Die Wie-Regel legt fest, dass Mitarbeitende selbstbewusst, selbstorganisiert und unternehmerisch denkend sein sollen.

Probier’ es selbst einmal aus! Denn es liegt an uns allen, den Wandel zu gestalten und unsere Organisationen fit für die Zukunft zu machen. Lasst uns gemeinsam die Herausforderungen annehmen und die Chancen nutzen, die sich uns bieten. Mit den Simple Rules haben wir ein Werkzeug an der Hand, das uns dabei unterstützt, unsere Vision zu verfolgen und unsere Strategie erfolgreich umzusetzen.

Lasst uns den Aufbruch in eine dynamische Zukunft wagen - gemeinsam und mit Zuversicht!

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