Ein Plädoyer für echte Harmonie ohne Theaterdonner

In der Geschichte haben sich grosse Errungenschaften aus Zusammenarbeit und Harmonie heraus entwickelt: von den antiken griechischen Philosophen bis hin zu modernen wissenschaftlichen Teams wie den Entwicklern des ersten Weltraumflugs. Die Fähigkeit, als Team zu agieren, ist für Erfolg von entscheidender Bedeutung. Bei Kennenlerngesprächen mit einem Kunden höre ich häufig: «Wir sind ein tolles Team, wir verstehen uns gut, wir trinken auch mal ein Feierabendbier zusammen». Das mag so scheinen, ich habe jedoch gelernt, dass je lauter und öfter die tolle Teamarbeit beschworen wird, desto weniger wird sie tatsächlich im Arbeitsalltag gelebt. Welche Rolle spielt dabei Transparenz? Und was können wir tun, um gespielter Harmonie entgegenzuwirken für ein ausgeglichenes Miteinander im gesamten Team?

Den äusseren Schein wahren

In vielen Unternehmen ist es fast schon zur Gewohnheit geworden, bei jeder Gelegenheit die Einheit und Harmonie im Team zu betonen. Einem positiven Arbeitsklima wird aktuell so viel Bedeutung zugeteilt wie nie zuvor. Vielen ist dabei vielleicht auch gar nicht bewusst, dass sie häufig nur einen Schein nach aussen hin wahren. Wir hören immer, wie toll sich alle im Team verstehen und dass auch jenseits der Arbeit Zeit miteinander verbracht wird, vor allem in informellen Gesprächen oder während Kennenlernrunden mit neuen Kunden. Doch wie authentisch ist das wirklich? Die Realität zeigt meiner Erfahrung nach ein anderes Bild: Hinter der Fassade der vermeintlichen Harmonie verbergen sich oft ungelöste Konflikte, unausgesprochene Spannungen und ein Mangel an echter Zusammenarbeit. Doch warum ist das so? Warum fällt es vielen Teams so schwer, echte Harmonie zu leben?

Gespielte Harmonie vor Disharmonie

Ein Grund dafür liegt darin, dass wir in unserer Kultur Wert auf Harmonie und Frieden legen. Konflikte gelten in unserer Gesellschaft oft als unerwünscht oder sogar als Zeichen von Schwäche. Disharmonie wird daher schnell als Verstoss gegen soziale Normen oder Erwartungen wahrgenommen. Viele Menschen haben Schwierigkeiten, mit ihr umzugehen und neigen dazu, sie zu vermeiden oder um jeden Preis zu versuchen, ein harmonisches Umfeld zu schaffen. Konflikte werden vermieden oder nur oberflächlich kaschiert, anstatt sie konstruktiv anzugehen. In der Arbeitswelt sind Differenzen und Meinungsverschiedenheiten jedoch unvermeidlich. Hier treffen unterschiedliche Persönlichkeiten, Hierarchien, Werte und Überzeugungen aufeinander. Anstatt diese Unterschiede als Hindernisse zu betrachten, sollten wir sie als Chance begreifen. Wahre Harmonie entsteht nicht durch das Verschweigen von Konflikten, sondern durch ihre konstruktive Bearbeitung und Lösung – und vor allem Transparenz.

«Keiner von uns ist so klug wie wir alle»

Dieser Spruch von Ken Blanchard, einem bekannten amerikanischen Unternehmer, spiegelt diese Essenz wider: Wenn ein Team bereit ist, sich den Herausforderungen der Zusammenarbeit offen zu stellen, können erstaunliche Ergebnisse erzielt werden. Hier sind einige Strategien, um von gespielter Harmonie zu echtem Teamwork zu gelangen:

  1. Regelmässige Reflexion und Anpassung: Planen wir regelmässige Reflexionszeiten ein, in denen das Team gemeinsam über seine Zusammenarbeit nachdenkt und mögliche Verbesserungen identifiziert, fördert diese offene Kommunikation das Verständnis und die Zusammenarbeit im Team.
  2. Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten:
    Eine klare und respektvolle Kommunikation ist der Schlüssel zu einer harmonischen Zusammenarbeit. Geben wir dem Team die Möglichkeit, Bedürfnisse offen zu äussern und einander zuzuhören, minimiert das Missverständnisse.
  3. Entwicklung einer Feedback-Kultur:
    Schaffen wir eine Atmosphäre, in der konstruktives Feedback willkommen ist und Teammitglieder sich gegenseitig unterstützen und ermutigen, ermöglicht der offene Austausch es, Spannungen frühzeitig zu erkennen und anzugehen.
  4. Setzen gemeinsamer Ziele:
    Definieren wir klare und erreichbare Ziele, an denen das gesamte Team aktiv mitwirkt, motiviert das, zusammenzuarbeiten und erfolgreich zu sein.
  5. Entwicklung von Konfliktlösungsstrategien:
    Konflikte gehören zum Teamleben dazu. Investieren wir jedoch Zeit und Energie in die Entwicklung von Strategien zur konstruktiven Konfliktlösung, reduzieren wir Spannungen und schaffen ein harmonisches Arbeitsumfeld.
  6. Wertschätzung von Vielfalt und Inklusion:
    Die Vielfalt im Team als Stärke zu nutzen und ein Umfeld zu fördern, in dem unterschiedliche Perspektiven geschätzt und respektiert werden, trägt ebenfalls zur harmonischen Zusammenarbeit bei.
  7. Etablierung von Teamritualen:
    Schaffen wir regelmässige Gelegenheiten für unser Team, sich kennenzulernen und gemeinsame Erfahrungen zu teilen, stärkt das den Zusammenhalt und baut Vertrauen auf.

Lasst uns ehrlich zu uns selbst und unserem Team sein!

Das Streben nach echter Harmonie im Team erfordert Mut und Engagement von allen Beteiligten. Es erfordert die Bereitschaft, sich den Herausforderungen der Zusammenarbeit zu stellen und offen für Veränderungen zu sein. Doch der Aufwand lohnt sich: Ein wirklich harmonisches Team arbeitet effizienter, kreativer und motivierter. Lasst uns also ehrlich zu uns selbst und unserem Team sein: Vorgetäuschte Harmonie ist keine Harmonie! Das Aufrechterhalten einer Fassade führt zu verminderter Motivation und sinkendem Engagement. Also lasst uns mutig sein und den ersten Schritt machen, indem wir das ansprechen, was wir fühlen, und nicht nur das, was gesagt wird. Spielen wir keine Harmonie vor, wenn etwas nicht stimmt, und leben nicht Friede-Freude-Eierkuchen, sondern Authentizität. Erst dann entstehen der Respekt und das Vertrauen, um wirklich Teil eines grossartigen Teams zu sein.

Ich hoffe, diese Tipps helfen dabei, die Harmonie im Team zu verbessern und zu einem besseren Arbeitsklima beizutragen. Wenn du weitere Unterstützung oder Ideen zur konkreten Umsetzung dieser Tipps wünschst, stehe ich dir gerne zur Verfügung! Erfahre mehr über mich und meine Arbeit hier und kontaktiere mich gerne via Mail oder auf LinkedIn.